Geschichte


Zum Einstieg nur ganz knapp zu der Geschichte der Bahnstrecke


Grünstädtel – Oberrittersgrün

Eröffnung: 1 Juli 1889
Stilllegung: 25. 9. 1971
Streckenlänge: 9,36 km
Streckenkürzel: GR

Das Eisenbahnzeitalter im Pöhlwassertal begann am 1. Juli 1889. An diesem Tag verkehrte der erste öffentliche Zug von Grünstädtel, gelegen an der Eisenbahnstrecke Schwarzenberg – Annaberg-Buchholz, nach Rittersgrün.

Der Güter- und Personenverkehr auf dem im Volksmund genannten „Pöhler Bussel“ war wichtiges und zuverlässiges Transportmittel für die Industrie und später auch für den Tourismus. Damals wie heute ist der Bergort Rittersgrün Ausgangspunkt für Wanderungen zum Fichtelberg.
Bedingt durch Profilbegrenzung und enge Kurven war ein Rollfahrzeugverkehr nicht möglich. Die Güter mussten in Grünstädtel umgeladen werden. Mehrere Anschlussgleise gingen zu holzverarbeitenden Betrieben, die u. a. auch mit Kohle versorgt wurden.

Anfangs waren I K-Lokomotiven im Einsatz, ab 1916 bis zur Betriebseinstellung war die Gattung IV K im Einsatz.

Mit einigen besondere Episoden, die in verschiedenen Quellen festgehalten wurden, wollen wir auf die weitere Geschichte der Bahn eingehen. Nach dem Baubeginn der Bahn an 01.04.1888 war 15 Monate später, also am 01.07.1889, die Einweihung der Strecke zu begehen. Anfangs waren die Loks der Gattung IK Nr. 26 + 34 im Einsatz.
Bereits 1890 gab es eine erste Petition zur Verlängerung der Strecke bis zum Zollamt. Auf der Haltestelle Siegelhof verkaufte der Wirt der gleichnamigen, nahegelegenen Gaststätte u.a. auch Bier der ortsansässigen Brauerei.
Schon 1893 wurde der Eisenerztransport aus der Fundgrube "Rother Adler" eingestellt; ab 1895 wurde auch die Holzwarenfabrik Ludwig Flemming in Oberglobenstein beliefert. Im Jahr 1897 gab es eine erwähnenswerte Wasserflut in Rittersgrün und die IK-Lok 28 kam zu Streckeneinsätzen.
Der wirtschaftliche Fortschritt hielt weiter Einzug mit dem ersten Stromgenerator in der Holzwarenfabrik Flemming 1906, drei Jahre später wurde die Bahnverwaltung von Oberrittersgrün nach Schwarzenberg verlegt und 1911 wurde die Strumpffabrik nahe des Bahnhofes erbaut.
1914 beging man die 25-Jahr-Feier der Bahn, zwei Jahre später kam das Anschlußgleis des Eisenwerkes Pfeilhammer hinzu und nachdem auf der Strecke eine erste IIIK-Lok testweise eingesetzt wurde, brachte das Jahr 1917 die erste IVK in Gestalt der Lok 107 (spätere 99 515) auf unsere Gleise.
Am 07.02.1926 wurde die Jugendherberge in Globenstein eröffnet. Aus dem Jahre 1927 ist die Abgabe der 99 516 nach Oschatz bekannt und gut ein Jahr später, am 01.07.1928, kam die Gummikonkorrenz in Form der Reichspost-Buslinie Schwarzenberg-Rittersgrün ins Tal. Zweieinhalb Jahre später, am 28.02.1931, wurde dann die Schmalspurbahnpost eingestellt.
Aus dem Jahr 1933 ist der Einsatz der IVK 99 600 vor einem Sonderzug bekannt und ein Jahr später wurde die Kö 4496 als Rangierlok in Grünstädtel gesichtet. Im ersten Kriegsjahr 1939 wurde die Neutrassierung der Landstrasse zum Abschluß gebracht; erst am 11.09.1944 kam mit dem Tieffliegerbeschuß eines Hauses und dem Absturz zweier Kampfflugzeuge im Wald der Krieg auch direkt ins Tal. Noch am 23.04.1945 wurden KZ-Häftlinge durch Rittersgrün "getrieben", bevor dieses hässliche Kapitel sein Ende fand.
1950 wurde dann mit dem Bau des Kindergartens begonnen, auf der Bahn gab es 1953 mit dem neuen Kreuzungsbahnhof Niederglobenstein und 1955 mit der Einstellung des Medikamententransportes die nächsten größeren Veränderung.
Am 05.07.1964 wurde mit einem großen Sonderzug und viel Programm die 75-Jahr-Feier der Bahn begangen; Zuglok des Sonderzuges war die IVK 99 592. Gut zwei Jahre später wurde der Lokschuppen in Grünstädtel abgerissen und im September 1968 kam unsere heutige Museumslok, die 99 579, für einige Wochen zu Streckeneinsatzehren.
Ziemlich genau drei Jahre später, am 25.09.1971, kam dann die Streckenstilllegung für unsere Bahn; nachdem bereits einige Meter Gleis ausgebaut waren, konnte dann aber noch am 15.01.1972 der allerletzte Zug nach Rittersgrün mit dem Grundstock der heutigen Sammlung auf die Reise geschickt werden.


Nachfolgend einige Aufnahmen von U. Lorenz (Sammlung Stefan Fritzsche) von letzten Betriebstag, entstanden auf dem heutigen Museumsgelände:


Entwicklung des Sächsischen Schmalspurbahn-Museums Rittersgrün

Mit Einstellung der Bahnlinie trat der Ortschronist und spätere AG-Leiter Gerhard Lang mit dem Projekt einer „Technischen Schauanlage“ an die Gemeindevertretung heran.
Mit viel Überzeugungsarbeit gelang es ihm, alle staatlich angebundenen Stellen zu überzeugen, aus dem ehemaligen Endbahnhof eine Schauanlage mit Fahrzeugen, Immobilien und Ansichtstafeln zu gestalten.

Nach erfolgter Überführung der Fahrzeuge am 15. 1. 1972 begannen die Mitglieder der neu gegründeten "AG 3/54 des DMV der DDR" mit der Aufarbeitung von Fahrzeugen und Lokschuppen. Im weiteren Verlauf wurde fleißig gesammelt, so z.B. im Jahre 1975 der in Jöhstadt "wiedergefundene" Bahnpostwagen 1700; gekrönt wurde dieser Abschnitt des Vereinslebens schließlich von der Eröffnung des Museums „Schmalspurbahnhof Rittersgrün“ am 18. 6. 1977.

Einen tiefen Einschnitt brachten die Wendejahre 1989/90. Mit den veränderten Rahmenbedingungen wurde eine Neuorientierung nötig; so entsteht z.B. im Jahr 1991 im Kreise der Eisenbahnfreunde die Idee zu einem Bahnhofsfest, dessen erste Auflage noch überwiegend von der Eisenbahn geprägt war.

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